Vortrag über die Australien-Tour 2015

29. Feb 2016

Helmut Meyer begeistert von australischer Gastfreund- und Hilfsbereitschaft

Menschliche Begegnungen machten Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis

(Vortrag: Montag, 22. Februar 2016; spannender Reisebericht über dreimonatige Sponsorenfahrt für „Wasser in Afrika“)

Helmut-Meyers-Australien-Reisebericht. Foto-R.Rehkamp-81

Widu Höckelmann vom Umunumo-Freundeskreis Bersenbrück konnte zu einem Reisebericht von Helmut Meyer über seine dreimonatige Fahrradtour durch Australien rund 35 Interessenten im Pfarrheim der St. Vincentius Gemeinde begrüßen.

Meyer hatte es sich dabei zur Aufgabe gemacht, während seiner Tour für die Aktion „Wasser für Afrika“ Spenden zu sammeln. Dabei berichtete er spannend, anschaulich und interessantes über seinen Kontakt mit den dortigen Menschen sowie über seine Erfahrungen im Outback, die ihm einen ganz anderen Blick auf die Menschen und Kulturen bescherte.

Meyer war zum sechsten Mal in Australien, es ist also fast schon seine zweite Heimat, wie er es selbst bezeichnete. Für Meyer gehört Australien quasi zu seinem erweiterten Lebensmittelpunkt. Nach seiner Ankunft in Sydney kaufte er sich ein Fahrrad und startete entlang der Ostküste gen Süden. Auf seinen rund 8.271 km, die er in den drei Monaten zurücklegte, hätte er fast nur einen Unfall gehabt und zwar mit einem Emu, dass seine Fahrbahn unverhofft kreuzte. Eine verletzte auf der Straße liegende Schlange, die mit dem Tode rang, erlöste er von ihrem Leiden und nahm als Souvenir das Schwanzende mit, was er den Besuchern zeigen konnte.

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Apropos Souvenir: Jeder Besucher erhielt von ihm einen kleinen Stein vom Strand vom südlichsten Ende Australiens geschenkt. Er hat während seiner Tour zahlreiche Nationalparks gesehen und dabei auch immer wieder deutschsprachige Australier getroffen. So hat er auch einen gebürtigen Bersenbrücker auf dem anderen Ende der Welt getroffen, der nach Melbourne ausgewandert war.

Er musste sich schon bewusst auf die Suche machen, um Koala-Tiere zu sehen, denn sie sind dort schon seltener geworden wegen der immer mehr abgeholzten Eukalyptuswälder. Über viele interessante Begebenheiten berichtete er, insbesondere über die Gastfreundschaft der ihm fremden Menschen. So wurden ihm oft Übernachtungsmöglichkeiten angeboten, nachdem er den Menschen erzählt hatte wofür er die Radtour macht.

Dabei wurden ihm dann immer wieder australische Dollarnoten zugesteckt, die er jetzt eingelöst hat und der Spendenaktion zu Gute kommen lassen hat. Sehr behilflich waren ihm die Menschen gegenüber, wenn es um kleine Fahrradreparaturen ging.

Einmal hat ihn umsonst sogar ein Australier mit seinem Pickup 40 km bis zur nächsten Fahrradreparaturwerkstatt gefahren.

Helmut-Meyers-Australien-Reisebericht.Foto-R.Rehkamp-7

Getroffen hat er auch den Abenteurer, Fotografen, Buchautor und Journalisten Tilmann Waldthaler (Outback – eine Radtour quer durch Australien), der mit seinem Fahrrad in entgegen gesetzter Richtung Australien umradeln wollte.

Apropos Journalisten: Für die Zeitung Warrego Watchman in Cunnamulla, wo er sich für ein paar Tage wegen eines größeren Fahrradschadens aufhalten musste, war er interessant genug, um über seine Aktion zu berichten.

Das gewisse Tage auch sehr einsam waren beweist die Tatsache, dass Meyer, als er mal 100 km zurückgelegt hat, er von fünf PkW ’ s überholt wurde und ihm sechs PKW ’ s entgegen gekommen sind.

Mit allem erdenklichen Wetter hatte er auch die ganze Zeit zu kämpfen wie Sturm, Gewitter, starkem Qualm durch kontrolliertes Buschfeuer,  hohe Tages- und tiefe Nachttemperaturen.

Insbesondere war es hart für ihn, wenn er unverhofft einen Wetterumschwung erleben musste, ohne dann weit und breit einen Baum oder Unterstand geschweige denn ein Haus als Unterschlupf zu finden.

Den Zuhörern zeigte er in diesem Zusammenhang wie er sich mit einem moskitoähnlichen Netz gegen die vielen Fliegen geschützt hat.

Vorgeführt hat er den Zuhörern auch wie man mit zwei Löffeln Countrymusik machen kann.

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Die Wichtigkeit von trinkbarem sauberem Wasser hat er bei seiner Tour zu schätzen gelernt, da er schon mal an einem Tag bis zu acht Lichter Wasser getrunken hat aufgrund der großen Hitze von durchschnittlich 35 Grad.

Während der Erzählungen kam immer wieder mal der Satz „ ach das war auch eine interessante Begebenheit“ von ihm, was davon zeugte, dass er so viel zu erzählen wusste, was den Rahmen des zweistündigen Vortrags gesprengt hätte.

Das Ende seiner Reise hat er dann so gelegt, dass er seinen alten Freund Ron aus dem Jahre 2004 an dessen Geburtstag getroffen hat, dem er dann auch sein Fahrrad geschenkt hat.

„Jeder von uns hat die Möglichkeit die Welt ein wenig lebenswerter und besser zu machen. Jeder Euro für das Projekt Wasser für Afrika kann dazu beitragen und ist ein Mosaikstein, dass die Menschen aus ihrer Heimat nicht fliehen müssen.

Denn trinkbares Wasser kann die Basis bilden zum Verbleiben in der Heimat. Wasser ist Leben und ohne Wasser gibt es kein Leben.“

Mit diesen Worten beendete Meyer seinen Vortrag.


Abschließend erläutert Widu Höckelmann vom Umunumo Freundeskreis anhand einer Landkarte von Nigeria, in welchem Gebiet sich der Bersenbrücker Freundeskreis derzeit mit dem Zisternen- oder Brunnenbau einbringt. Vieles was umgesetzt wird haben die Bersenbrücker dem Wasserbauingenier Georg Ehrler zu verdanken.

So hat der Freundeskreis jetzt auch mit dazu beigetragen, dass die mit Bersenbrücker Geldern ausgebildeten nigerianischen Wassertankbauer, die sich im September 2014 vor der Terrorsekte Boko Haram nach Kamerun retten konnten, wieder nach Nigeria in ein befriedetes Gebiet reisen konnten.


Hier sollen sie wieder mit Bersenbrücker Hilfe weitere Zisternen und Brunnen bauen.